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21. Senioren Weltmeisterschaften in Lyon/Frankreich

geschrieben von Harald Eifert am Freitag, 21 August 2015 09:19 Uhr

Diese Weltmeisterschaften werden uns wohl noch länger in Erinnerung bleiben, denn sowohl die Vorbereitung auf diese Wettkämpfe, als auch die Organisation vor Ort waren mehr als holprig. Und das ist noch milde ausgedrückt. Ansonsten war die Stimmung unter den Athleten und das Wetter nahezu einmalig. Was unser Hotel betrifft, konnten wir ebenfalls nicht meckern - im Gegenteil. Aber der Reihe nach.

Nachdem Anja Deckers im letzten Jahr bei den kontinentalen Meisterschaften, die in Izmir/Türkei stattfanden, sehr große Erfolge  verbuchen konnte, ist die Saison 2015 für sie ähnlich "rumpelig" verlaufen wie bei Jonas Hanßen oder Frederik Ruppert. Hinzu kam noch, dass sie sich drei Wochen vor ihrem 400 m Hürden Vorlauf in LYon, beim Training in Heinsberg eine Zerrung zuzog. Also eine weitere Einschränkung des Trainings. Am 5. August absolvierte sie dann in Mönchengladbach ein Training als Härtetest, um zu sehen, ob das Bein einer ähnlichen Belastung in Frankreich standhalten würde. Der Test verlief sehr gut, sodass am nächsten Morgen nach Frankreich gefahren wurde. Dort erfolgten noch zwei Aufbautrainingseinheiten, die beide sehr gut verliefen, wobei noch bemerkt werden muß, dass sich alles bei Temperaturen zwischen 38 und 43 Grad abspielte.

Am Sonntag, den 09. August war es dann so weit, der Vorlauf über 400 m Hürden stand auf dem Programm. Durch organisatorische und schlechte Planungen mußte man auch hier mit einigen Zeitverzögerungen zurecht kommen. Dennoch erreichte Anja durch einen guten Vorlauf (derer gab es drei), den sie als Dritte mit 76, 44 sek absolvierte, den avisierten Endlauf. Es war ihr Ziel bei diesen Weltmeisterschaften einen Endlauf zu erreichen, und das hatte sie trotz aller Probleme im Vorfeld geschafft. Chapeau.

Bis zum Endlauf, der dienstags darauf stattfand, folgte noch ein ruhiges Training mit anschließender Erholung im Hotel eigenen Pool (dort fand man sie sehr oft vor). Im Endlauf stand sie auf Bahn acht, die nicht unbedingt sehr förderlich ist, um gute Zeiten zu laufen, aber dennoch über eine Länge von 400 m verfügt. Sie erreichrte das Ziel als Achte mit der Steigerung auf 75,83 sek - Jahresbestzeit. Ziel erreicht - Athletin zufrieden, Trainer zufrieden. Anschließend machten wir dann eine Standrundfahrt im offenen Doppeldeckerbus durch die sehenswerte Altstadt von Lyon.

An den nächsten beiden Tagen war das Wetter nicht ganz so gut, aber dennoch über zwanzig Grad, sodass wir noch weitere Trainingseinheiten folgen lassen konnten. Diese Einheiten verliefen ebenfalls sehr gut, sodass man sich auf den Vorlauf über 80 m Hürden richtig freute. Doch am Tag der Vorläufe (3 Stück) mußten sich die Athleten wieder im  Hauptstadion von Lyon den vorgegebenen Tatsachen stellen. Die vorhandene Leichtathletikhalle, benannt nach dem 400 m Hürden Europarekordhalter Stephane Diagana, war für sämtliche sportlichen Aktivitäten gesperrt, und der Aufwärmplatz aus Kunstrasen war so groß wie ein Tennisfeld. Darauf tummelten sich zeitweise mehr als 40 Athleten inclusive der Hürden. Den Rest kann man sich glaube ich gut vorstellen. 

Dazu kam noch, das bei ganz vielen Sprints, Fehlstarts geschoßen wurden, die zum größten Teil mit der grünen Karte (beim ersten Fehlstart) versehen waren. Im Vorlauf von Anja waren leider drei Startversuche notwendig, sodass bei allen Läuferinnen die Spannung nachließ. Dennoch durchlief sie die acht Hürden im Dreierryhtmus und finishte auch hier mit neuer Jahresbestzeit von 14,10 sek. Diese Zeit reichte dann leider nicht mehr zum Einzug ins Finale, was aber ihre Leistung nicht schmälerte.

Nach dem folgenden Ruhetag am Samstag, wurde sie für die sonntags durchgeführten Staffelläufe nominiert. Jörg Reckemeier, als verantwortlicher des DLV, hatte die Staffeln in extra terminierten Besprechungen mit den Frauen und Männern, zusammen gestellt und anschlieißend auch gemeldet. Das bedeutete, dass Anja am Abschlußtag, sonntags, nochmal die Schuhe schnüren und in der 4 x 400 m Staffel des DLV in der W35 mitlaufen drufte. In 4:25,15 min belegte dieses Quartett den siebten Platz. Diese ist umso höher zu bewerten, als die drei weiteren Staffelläuferinnen morgens noch in einem anderen Stadton die Hindernisse, bzw. einen Halbmarathon zu absolvieren hatten. Dennoch liefen diese vier Mädeld ganz ausgezeichnet und waren auch deutlich schneller, als die höher gehandelten Damen der W40.

Nach Auslaufen sowie Duschen und Umkleiden traten wir um 17.00 Uhr die Heimreise an und erreichten die Heimat um kurz vor 24.00 Uhr. Ende gut - alles gut. 

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