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Zweiter Tag der Bahnlaufserie beim Siegburger Sommermeeting

geschrieben von Harald Eifert am Sonntag, 23 August 2020 08:56 Uhr

Eine Woche nach den Vereinsmeisterschaften in Rhede, nutzten wir gestern die Möglichkeit der Teilnahme beim 2. Tag der Bahnlaufserie während des Sommermeetings im Siegburger Walter Mundorf Stadion. Es war kein großes Team, was sich dort präsentierte, das sollte es aber auch nicht sein.

Es ging einfach darum, die bisher gezeigten Leistungen zu stabilisieren, ggfls. noch etwas zu steigern. Zwar waren die Witterungsverhältnisse durch den böigen Wind nicht ganz so gut, aber das war nun mal nicht zu ändern. 

Als erste unserer Athletinnen und Athleten griff Christina Joachims in den Wettkampf ein. Leicht nervös war sie vor dem Wettkampf, war sie doch unsicher, ob alles klappen würde. Doch im Vergleich zu Rhede wartete sie dieses Mal mit  einer schönen konstante Serie auf. Mit 35,50 m begann sie diesen Wettkampf, steigerte sich im zweiten Versuch auf 35,66 m um dann im dritten Versuch mit 35,78 m noch einen drauf zu setzen. Der vierte Versuch wurde mit 34,70 m gemessen, und dann ließ sie nach Absprache Versuch fünf aus, um sich etwas zu schonen. Der letzte Versuch war dann technisch nicht mehr so gut, landete aber immer noch bei 32,32 m. Christina beendete den Wettkampf als Vierte mit einer sehenswerten Serie. Und das trotz Studium und Arbeit.

Direkt im Anschluss daran warf Merritt Ringk den Speer auf der selben Anlage. Sie hatte sich ebenfalls vorgenommen das Wurfgerät wieder in Bestleistungsnähe zu schleudern, denn die Trainingsergebnisse sind seit Wochen auf einem guten Niveau. Leider machte ihr Rücken bereits beim Einwerfen wieder ein paar Probleme, aber davon wollte sich die junge Dame nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ganz gelassen betrat sie als Vorletzte der Konkurrenz die Anlaufbahn und fokussierte sich auf ihren ersten Wurf - Anlauf, Abwurf - und dann das - 31,40 m gab der Kampfrichter bekannt. Der Speer flog tatsächlich deutlich weiter als sonst, hatte sie doch das technische Problem heute im Griff. Obwohl ihr Rücken zwickte, wollte sie dennoch einen zweiten Wurf absolvieren. Dies tat sie dann auch und mit gemessenen 29,95 m war auch dieser Wurf noch ziemlich genau zwei Meter weiter, als ihr bisheriger Hausrekord. Sehenswert war der kleine Gefühlsausbruch von Merritt nach ihrem ersten Wurf über 30 m - und das anschließende breite Grinsen ebenfalls. Arbeit und Training zahlt sich eben doch irgendwann aus. Diese Weite bedeutete den dritten Platz in der U18.

Nun kam die Zeit unserer beiden Langhürdenläufer/in - in Person des Geschwisterpaars Lucy und Jonas Kaspar. Nach ihren guten Leistungen von Rhede wollten sie hier in Siegburg daran anschließen. Leider bekam Jonas als Schnellster der Meldeliste wieder einmal die Außenbahn, sodass er das gesamte Rennen von vorne gestalten musste. Das machte er trotz des Windes richtig gut, da er bis zur siebten Hürde seinen Rhythmus durchzog. Dann kam der Wind, und das nicht zu knapp, aber auch mit dem Beinwechsel klappte es sehr gut und am Ende zeigten die Uhren 56,01 sec, was unter den Umständen noch besser war, als die Zeit vor Wochenfrist in Rhede. Das er das Rennen gewann, soll nicht unerwähnt bleiben.

Schwester Lucy hatte dieses Mal deutlich mehr Konkurrenz, denn letzte Woche waren sie nur zu zweit über die mit zehn Hürden gespickte Stadionrunde. Dieses Mal stand sie mit weiteren fünf Läuferinnen am Start, und das sollte sich insgesamt als sehr spannend herausstellen. Da Lucy etwas schneller zur ersten Hürde laufen sollte, kam sie dann auch nicht richtig aus, was sie natürlich etwas aus dem Rhythmus brachte. Dennoch zeigte sie ein tolles Rennen, denn sie blieb groß bis zum Schluß. Und was ihren Kampfgeist angeht, da waren die Fans gestern förmlich aus dem sprichwörtlichen Häuschen. Als Vorletzte auf die Zielgerade einbiegend, aber immer noch mit Kontakt zu den vor ihr laufenden Mädels, kämpfte sie sich bis auf den dritten Platz in diesem Rennen nach vorne. Final bedeutete das 71,62 sec und Rang vier in der U18.

Als letzter unserer Sportler war dann Jonas Völler an der Reihe, der die einzige Möglichkeit zur Normerfüllung für die Deutschen Jugendmeisterschaften über 1.500 m nutzen wollte. Mittlerweile war es 19.45 Uhr geworden, und die Sonne war von den Wolken vollkommen bedeckt worden. Es war etwas kühler, aber die Windverhältnisse waren die gleichen geblieben. Zusammen mit vierzehn weiteren Läufern stand Jonas an der Startlinie des ersten von fünf Läufen über diese Distanz. Die Vorbereitung der letzten Wochen auf dieses einzige Rennen war richtig gut, sodass er das Rennen auch ganz gelassen angehen sollte. Die Norm, die bei 4:05,20 min steht, sollte eigentlich nicht das Problem sein. Kurz vor dem Start nochmals mit letzten Infos und Anweisungen versorgt, ging es dann zum Start. Die  ersten beiden Runden konstant in 62 Sekunden, die 1.000 m passiert bei 2:34 min und 3:07 min bei 1.200 m, wie ein Uhrwerk. Und das sah auch alles noch locker aus. AB der 1.000 m Marke hatte sich ein Quartett gebildet, was Jonas anführte. Dies änderte sich auf der Gegengeraden, wo die drei Konkurrenten an ihm vorbei liefen, aber direkt vor ihm einscherten. Das war ein kurze Schrecksekunde, da er damit leicht behindert wurde. Doch damit hielt sich Jonas nicht lange auf und setzte jetzt seines Zeichens zu einem seiner bekannten langen Spurts an. Auf der Zielgeraden kam es dann vor allem auch für die Zuschauer zu einem regelrechten "Showdown", denn innerhalb von vier Zehntel Sekunden erreichten diese vier Läufer das Ziel. Jonas belegte final Rang drei, gewann aber mit neuem Haus-, Vereins- und Kreisrekord von 3:53,68 min die Konkurrenz der U20.  Diese Rekorde hielt er bereits selbst seit dem vergangenen Jahr mit 3:54,65 min. Bemerkenswert ist, dass der Fünfter dieses Rennens nach 4:02,72 min über die Ziellinie lief. Damit hat Jonas die Norm für Heilbronn erreicht und auch noch eine neue Bestzeit erzielt.

Nach knapp sieben Stunden Aufenthalt im Siegburger Stadion traten wir dann die Heimreise an. Im Gepäck zwei Normerfüllungen für die Deutschen Jugendmeisterschaften, vier Normerfüllungen für die LVN-Meisterschaften, zwei Hausrekorde, einem Vereins- und Kreisrekord sowie zwei erste, einen dritten und zwei vierte Plätze.

Herzlichen Glückwunsch zu diesen Leistungen und weiterhin viel Erfolg. Bleibt vor allem disziplinär und gesund.