Für die eine Athletin war es ein gewollter Test, um zu sehen, wie nah sie an die DLV-Quali heran kommen würde, während die andere Athletin antrat, um den Titel zu holen. So einfach kann man es glaube ich formulieren.
Sarah Kneisle (die eine), die in den letzten Wochen und Monaten in ihren Leistungen immer stabiler wurde, sollte diesen Fünfkampf bestreiten, damit wir wissen, ob sich die weitere Arbeit im Mehrkampf lohnt, oder ob sie schon spezieller in den läuferischen Disziplinen ausgebildet werden sollte. Die weitere Ausbildung für die Mehrkampfbetätigung lohnt sich, wie man sehen konnte. Denn bei ihren fünf Starts erzielte sie incl. ihrer Gesamtpunktzahl sechs !!! Bestleistungen. Besser geht es nicht.
Die 80 m Hürden lief sie komplett wieder im Dreier und erzielte mit 14,18 sec ebenso einen neuen Hausrekord, wie mit ihren 4,24 m im Weitsprung. Auch die 14,03 sec über 100 m waren persönliche Bestleistung, und das schöne war, dass alle drei Leistungen mit gültigem Wind erzielt wurden. Ihr anschließender Ballwurf von 31 m war ebenfalls neue persönliche Bestweite. Der finale 2000 m Lauf wurde dann zu einem bärenstarken Auftritt der jungen Dame. Endlich traute sie sich was zu und nahm in der zweiten Runde das sprichwörtliche Heft in die Hand bzw. Füße und marschierte an die Spitze des Feldes. Erst in der letzten Runde wurde sie von mehreren Läuferinnen wieder überholt, weil bei ihr die Kräfte förmlich schwanden. Ich hatte bewußt diesen Lauf nicht beeinflußt, da ich ihre kreative Laufgestaltung nicht zerstören wollte. Gleichzeitig konnte sie damit auch ihre Grenzen feststellen. Dass sie auf den letzten 100 Metern nochmal die letzten Reserven bereitstellte,
spricht ebenfalls für Sarah, was aber im Ziel dazu führte, dass sie recht lange brauchte, um wieder auf die Beine zu kommen. Auch diese Leistung von 7:42,03 min bedeutete neuen Hausrekord. Als sie zur Siegerehrung als Siebtplatzierte aufgerufen wurde, waren die Strapazen wieder fast vergessen, denn auch ihre 2.271 Punkte waren neue Bestleistung.
Inga Reul hingegen startete in diesem Wettkampf, damit sie sich für die später im Jahr stattfindenden Deutschen Meisterschaften im Blockmehrkampf gerüstet sieht, und um ihre Favoritenposition auch zu erfüllen.
Dies tat sie mit Bravour, denn in vier von fünf Disziplinen spielte sie die erste "Geige" und nur über 2000 m mußte sie einer anderen Athletin den Vortritt lassen. Aber der Reihe nach. Zuerst ging sie über 80 m Hürden an den Start und donnerte in 12,13 sec eine neue Bestzeit herunter. Der anschließende Weitsprung war, wie bei allen anderen Athletinnen und Athleten eine besondere Windlotterie, die sie aber gut überstand. Im besten Versuch sprang sie mit 5,32 m die Bestweite aller Athletinnen. Danach ging es wieder auf die Zielgerade - die 100 m standen auf dem Programm. Auch hier überzeugte die quirlige junge Athletin mit einer tollen Leistung, denn ihre erzielten 12,43 sec waren nicht nur Bestzeit, sondern blieben auch unerreicht. Selbst im Ballwurf, der auf dem dahinter liegenden Aschenplatz durchgeführt wurde, erzielte sie mit 37,50 m eine neue Bestweite. Den abschließenden 2000 m Lauf lief Inga in 7:18,67 min und verfehlte dabei ihre Bestzeit um sechs Zehntel Sekunden. Hier ist noch einiger Platz nach obern, den sie noch bei den Deutschen nutzen kann. Die erzielten 2.748 Punkte bedeuten ebenfalls wieder einen neuen Hausrekord.
Herzlichen Glückwunsch euch Beiden zu diesen Leistungen
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