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Westf. und Nordrheinmeisterschaften im Crosslauf in Herten/Westfalen

geschrieben von Harald Eifert am Samstag, 25 November 2017 18:07 Uhr

Es waren die ersten gemeinsamen Crossmeisterschaften der beiden Leichtathletikverbände Westfalen und Nordrhein, und die hatten es in sich. Ausgerichtet wurde dieses Meisterschaftsspektakel vom Crossspezialisten Leichtathletik SV Herten, und zwar auf der identischen Strecke der Deutschen Crossmeisterschaften vor ca. 18 Monaten. Wenn auch die eine oder andere Siegerehrung auf sich warten ließ, so war die Organisation doch sehr gut. Das diese Meisterschaften dann auch für unseren Verein richtig gut waren, lag alleine an den Leistungen unserer Läuferinnen und Läufer.

Als erste unseres Aufgebotes trat Meisterschaftsneuling Lena Ditters an den Start über 3.100 m. Wir hatten lange überlegt, ob sie schon so weit ist, bei diesen Meisterschaften anzutreten, zumal die beiden Verbände ihre Läufer/innen gemeinsam an den Start bringen würden. Wir hatten sie gemeldet und Lena machte ihre Sache richtig gut. Von insgesamt 67 ins Ziel gekommenen Läuferinnen erreichte sie dieses als Gesamtdreißigste. In der Klasse W14 erreichte sie dann das Ziel nach 13:40 min als Siebte, zeitgleich mit der Sechstplatzierten. Dafür bekam sie bei der Siegerehrung ihre erste LVN-Urkunde.

Danach stellte sich Paula Schlösser dem Starter ebenfalls über die Strecke von 3.100 m, und auch in ihrem Lauf war mit vierzig Teilnehmerinnen ein schönes Feld auf der Strecke. Gleich von Beginn an lief Paule in der erweiterten Spitzengruppe mit und stellte sich der Aufgabe, die ihr das Feld anbot. Nach der zweiten Runde war schon klar, das es nicht nur eine einstellige Platzierung würde, sondern auch zu einer Leistung unter den besten Acht reichen würde. Doch damit gab sich Paule nicht zufrieden, sie belegte final nach einem richtig guten Rennen einen tollen fünften Platz mit 12:55 min. Nach ihrem letztjährigen vierten Platz in der W15 (Jahrgangswertung) belegte sie dieses Mal in ihrem Jahrgang Rang drei - chapeau.

Dann kam schon das nächste Rennen mit Beteiligung der Lila-Gelben - die MU18, die ebenfalls eine Strecke von 3.100 m zurückzulegen hatte. Und was sich den Zuschauern bei diesem Rennen bot, war schon nahezu Spitzenklasse. 56 Läufer gingen insgesamt aus beiden Verbänden an den Start, und innerhalb des Rennens gab es Menge von Gruppen und Grüppchen die um jede Platzierung kämpften, um die jeweiligen Mannschaften zu unterstützen. Direkt zu Beginn des Rennens ging Jonas Völler an die Spitze des Laufes und zeigte frühzeitig wo es hingehen sollte. Zum Ende der erste Runde war es eine Dreiergruppe (zwei Westfalen und Jonas) die um die Spitze kämpfte. Doch nachdem die drei bereits in der zweiten Runde voll auf die bekannte Tube drückten, stürzte Jonas am Hindernis aus Strohballen. Das er sich wieder hochrappelte und den beiden hinterher lief, ist nicht nur bemerkenswert, sondern auch lobenswert und zeigt den mentalen Zustand des jungen Läufers. Leider konnte er sein Vorhaben, Gesamtzweiter zu werden nicht umsetzen, aber ich denke, dass er sich überhaupt nicht zu grämen braucht, als Dritter ins Ziel gekommen zu sein. Denn mit 10:29 min holte er seinen ersten LVN-Meistertitel - Knaller. Noch besser war, dass er Athleten besiegen konnte, die in der frisch veröffentlichten Deutschen Bestenliste vor ihm gelistet sind. Doch damit nicht genug, denn Langhürdenspezialist Moritz Ringk, mit Lizenz zum Mittelstreckler, lief in kurz vor dem Start gekauften Spikes ebenfalls ein Sensationsrennen. In bärenstarken 10:36 min besiegte auch er den LVN-Titelverteidiger deutlich mit 14 Sekunden !!! und wurde Vizemeister im Crosslauf - unglaublich. Aber was wären die beiden ohne ihren Kumpel Jonas Kaspar, ebenfalls Langhürdenspezialist. Nachdem Moritz seine Zusage zu diesem Rennen gegeben hatte, war es für Jonas sofort klar, dass er sich in den Dienst des Teams stellen würde, so wie bei der 3 x 1000 m Staffel, mit der die drei bundesweit auf Rang sechs gelistet sind (Sensationell). Jonas tat sich natürlich etwas schwerer, als die beiden Mannschaftskollegen, aber trotz Umknickens in der ersten Runde, biss er sich durch und beendete das Rennen nach 11:36 min als Zwölfter. Damit stand dann auch gleichzeitig fest, dass die drei Jungs sich den Mannschaftstitel gesichert hatten. Die Freude über dieses Wissen steigerte die ohnehin schon sehr gute Laune der vielen mitgereisten Fans. 

Im Lauf der MU 23 und der Männer Mittelstrecke standen dann unsere Sorgenkinder am Start. In den letzten Wochen noch in Rekordlaune, hatten sich alle drei mit einer Erkältung herumzuschlagen, die das Leistungsvermögen natürlich negativ beeinträchtigte. Bis zum Tag vorher war man sich noch nicht sicher, ob Freddy Ruppert, Oli Hanuschik und Micha Noé überhaupt die Reise ins westfälische Herten antreten sollten. Schlußendlich entschied man sich für den Start um dann noch das Beste daraus zu machen. Direkt nach dem Start setzte sich Freddy an die Spitze des Feldes, um zu testen, ob es geht oder nicht. Es ging, aber er tat sich deutlich schwerer, als in den letzten Wochen - kein Wunder. Doch es war ein Lauf, in dem er und auch seine beiden Trainings- und Vereinskameraden alles geben mußten. Freddy erreichte das Ziel als Gesamtzehnter aller Teilnehmer, aber als Schnellster aller U23 Läufer beider Verbände mit 15:22 min und holte sich damit nach einer sehr guten Saison seinen ersten Landesmeistertitel bei den Erwachsenen - Chapeau. In starken 16:26 min und mit einer sehr guten taktischen Laufausrichtung stellte sich Oliver heute vor und erreichte das Ziel als Siebter. Micha Noé mußte in der dritten der drei Runden abreißen lassen, da seine Kräfte durch die Erkrankung total aufgebraucht waren. Mit 16:57 min erreichte er das Ziel als Neunter. Leider gab es für die drei Kämpfer mit Platz vier in der Männermannschaftswertung nur "Blech". Gäbe es eine U23 Teamwertung, hätten sie diese punktgleich gewonnen - schade, dass man sich im Verband dazu nicht durchringen kann. Das macht ihre Leistungen aber auf keinen Fall schwächer, sondern zeigt, dass sie sogar geschwächte eine Leistung abrufen können, die sie früher nicht abrufen konnten.

Als letzte unseres Teams donnerte Ines Ditters in der W40 über die aufgeweichte crossige Piste. Sie wollte natürlich die mannschaftliche Erfolgsbilanz nicht trüben und gab von Anfang Gas. Man merkte auch ihr die Motivation an ein starkes Ergebnis erzielen zu wollen. Nach sehr guten 23:26 min für die 5.300 m lange Strecke erreichte Ines das Ziel als LVN-Vizemeisterin - welch eine schöne Leistung.

Insgesamt können wir heute konstatieren, dass die Aktiven die Saison mit 3 Landesmeistertiteln, 2 Vizemeistertiteln einem vierten Platz und weiteren guten Einzelresultaten abgeschlossen haben. Dazu nicht nur unseren Glückwunsch, sondern auch die Bitte, in den nächsten Wochen und Monaten so weiter zu arbeiten, wie in den vergangenen sechs Wochen.