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Deutsche Senioren-Meisterschaften in Zittau

geschrieben von Harald Eifert am Montag, 03 Juli 2017 11:45 Uhr

Erstmals nach langen Jahren konnten wir wieder mit einer größeren Athleten/tinnen-Gruppe zu den Deutschen Senioren-Meisterschaften fahren. Das es unbedingt wieder Zittau sein mußte, lag nicht in unserem Entscheidungsspielraum. Der DLV hatte diese schönen Meisterschaften wieder nach Sachsen in das wunderschöne Weinau-Park-Stadion vergeben. Einziger Nachteil - 751 km lang ist die Fahrstrecke dorthin.

Bereits im Vorfeld entschieden wir mit zwei Pkw zu fahren, wobei in jedem vier Personen saßen mit reichlich Platz. Im Vereinsauto wurden dann die Speere befestigt, sodass es donnerstags losging. Bereits während der getrennten Anreise trafen wir uns an einer Autobahnraststätte zu einem gemeinsamen Mittagessen. Von dort aus ging es wieder unterschiedlich weiter bis zum Hotel in Oybin, einem Kurort in den Zittauer Bergen. Dort waren wir vor zwei Jahren ebenfalls untergebracht. Das Umfeld war sehr schön, tolle Lage, ruhige Gegend, gutes Essen und Top-Stimmung.  Nachdem sich alle in ihren Zimmern eingerichtet hatten, wurde noch eine ruhige Dauerlaufeinheit angeboten, die von allen dankend angenommen wurde. Anschließend traf man sich zum Essen und Klönen im Hotel.

Am nächsten Morgen fuhren wir gemeinsam zum Stadion und holten die Startunterlagen ab, und die Athletinnen und Athleten trainierten nochmal locker, um den letzten Schliff anzubringen. 

Samstag Morgen, der erste Wettkampftag unserer Teilnehmer/innen. Anja Deckers war bereits um 9.50 Uhr Ortszeit mit den 400 m Hürden der W45 dran. Das Wetter war recht ordentlich - Temperaturen gut, nur ein etwas störender Wind, aber das hatten ja alle anderen Läuferinnen auch. In dritten Anlauf in diesem Stadion konnte Anja schlußendlich Frieden mit der Bahn schließen. Verletzungen und Stürze brachten sie in den bisherigen Starts aus der Bahn. Dieses Mal erreichte sie das Ziel nach 78,43 sec und holte sich die Silbermedaille. Ein guter Auftakt für das gesamte Team. Die anderen waren übrigens alle gekommen, um das Rennen zu sehen und feuerten ihre Teamkollegin entsprechend an.

Nachmittags um 16.55 Uhr stand dann als Zweite unseres Teams Beate Derichs am Start über 400 m der W50. Nach ihr stand dann Karl-Heinz Lorbach in der M55 ebenfalls über die Stadionrunde am Start. Mittlerweile hatte das Wetter manche Kapriolen parat gehabt - warm, sehr böiger Wind bis hin zu Regen. Leider mußten alle Viertelmeiler/innen über eine halbe Stunde länger auf ihren jeweiligen Start warten, da ein Gewitter mit Wolkenbruch über Zittau und das Stadion niederging. Nun waren die Athletinnen und Athleten längst nicht mehr aufgwärmt und mußten direkt nach Wiederaufnahme der Wettkämpfe sofort in die Startblöcke, um ihre Läufe zu absolvieren. Dazu hatten beide unserer Startet jeweils die Außenbahn. Beate erzielte mit 76,74 sec Rang zwölf und hatte ebenso, wie Anja morgens, schon die Norm für die Meisterschaften im kommenden Jahr in Mönchengladbach geknackt. So konnte es weiter gehen. Nach ihr stand dann Kalli auf der äußeren Bahn und gab nach dem Startschuß sofort Gas. Mit 28,74 sec für die ersten 200 m lag er auch gut in Fahrplan, konnte dieses Tempo aber aufgrund des starken Windes nicht bis ins Ziel bringen. Mit 60,05 sec belegte er einen schönen fünften Rang und konnte die hauchdünne Niederlage der LVN-Seniorenmeisterschaften von Uerdingen dieses Mal umkehren. Dieses Mal war Kalli sechs Hundertstel Sekunden vor seinem Konkurrenten aus Westfalen. Und auch er knackte schon die Norm für 2018.

Am dritten Wettkampftag standen dann außer Anja nochmal alle am Start eines Wettkampfes, wobei Therese Jäger und Kerstin Krolikowski morgens um 9.15 Uhr den Anfang mit dem Dreisprung der W40 und W45 machten. Während Kerstin nicht schmerzfrei agieren konnte, und auf den Speerwurf gar verzichten mußte, konnte sich Therese frei entfalten. Nach einem ersten ungültigen Versuch, sprang sie im zweiten sofort mit 8,95 m neue Bestleistung. Das bedeutete auch neuen Vereins- und Kreisrekord in der W40.  Bevor sie in den letzten beiden Sprüngen nochmals 8,85 m und 8,81 m folgen ließ, sprang sie im vierten Versuch mit 8,99 m erneut neuen Haus- Vereins- und Kreisrekord. Final bedeutete das für die erste Teilnahme unserer Therese die Silbermedaille - Chapeau. Kerstin mußte die Sprungkombination wegen ihrer Probleme ändern, sprang aber mit 8,62 m im vierten Versuch dennoch eine sehr gute Weite, mit der sie Rang fünf belegte. Dafür dass sie fast gar nicht hätte antreten können, war das schon eine famose Leistung. Auch diese beiden Athletinnen "buchten" damit schon ihr Ticket für 2018.

Danach ging es für unsere Teilnehmer/in wieder Schlag auf Schlag, denn zuerst rannte Beate die 200 m in der W50, während Kalli schon im Callroom "hockte", um auf seinen Aufruf der 200 m zu warten. Eine weitere Viertelstunde später stand für Björn Simon in der M35 das Abenteuer Speerwurf auf dem Programm. Aber der Reihe nach. Beate lief ein sehr schönes Rennen und konnte mit 33,09 sec eine weitere Jahresbestzeit erzielen. Leider verpasste sie damit noch die Norm für 2018. Dies sollte sie allerdings bis zum Termin der nächsten Deutschen noch ändern können. Auch Kalli wollte zum Abschluß "seiner" Meisterschaften nochmals mit einem guten Ergebnis aufwarten. Er lief mit 26,83 sec nicht nur als Erster des ersten von zwei Zeitläufen ins Ziel, sondern verpasste bei Windstille seinen eigenen Vereins- und Kreisrekord nur um winzige zwei Hundertstel Sekunden. Überraschend war gleichzeitig, dass er damit mit Platz acht noch im Urkundenbereich einlief.

Als Letzter unserer Truppe war dann Björn an der Reihe. Auch bei ihm war lange fraglich,ob er überhaupt mitfahren würde, da ein Bandscheibenvorfall im April/Mai diesen Jahres zurückwarf. Diese Verletzung beeeinträchtigte natürlich seinen ganzen Bewegungsablauf, vor allem der Abwurf, seine eigentliche Stärke, war nicht wirklich vorhanden. Nach eigenem Bekunden meinte er, dass sich der Abwurf überhaupt nicht so anfühlt wie früher. Mit 46,01 m belegte er in diesem Jahr einen guten fünften Rang, der ihn im kommenden Jahr vor der Haustür beflügeln wird. 

Insgesamt bleibt auch bei diesen Meisterschaften ein sehr positives Resume, denn dafür, dass im Vorfeld nicht nur nahezu alle von Verletzungen und Krankheiten belastet waren, und erst in Uerdingen entschieden haben an diesen Meisterschaften teilzunehmen, war nicht nur die sportliche Ausbeute, sondern auch die mannschaftliche Geschlossenheit sondern auch der Auftritt der gesamten Truppe beispielhaft.

Dazu unseren herzlichen Glückwunsch und die Bitte: Macht so weiter.