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Deutsche U23 Meisterschaften in Leverkusen

geschrieben von Harald Eifert am Sonntag, 18 Juni 2017 23:43 Uhr

Das war ein Wochenende -  rasant, spannend und erfolgreich. Zwei Athleten und eine Athletin, und alle drei erreichten die jeweiligen Finals.

Am Samstag, dem ersten der beiden Veranstaltungstage, war Jonas Hanßen unser erster Akteur, der in die Wettkämpfe eingriff. Im vierten von vier Vorläufen über 400 m Hürden stellte er sein Können ein weiteres Mal unter Beweis und qualifizierte sich als Sieger dieses Laufes für das Finale am Sonntag. Mit 52,92 sec sparte er zwar eine Menge Körner für das Finale, bekam aber aufgrund der Auslosung für dieses Rennen die Bahn sechs. Dieser Vorlauf war unter den Voraussetzungen (leichter Unfall beim Aufwärmen) noch ein recht runder Lauf, und alle waren sehr zufrieden. Der Anfang war gemacht. 

Danach stand Sina Holthuijsen (Myhl-Uerdingen/Dormagen)im Vorkampf des Hammerwurfwettbewerbs der Juniorinnen, und dabei machte sie ihre Sache prima. Sich nahezu in jedem Versuch steigernd, erreichte sie den Endkampf und warf sie im letzten Versuch des Endkampfes hervorragende 62,38 m. Das war nicht nur neue Bestleistung, sondern sie erreichte damit erstmals die Silbermedaille bei nationalen Meisterschaften und gleichzeitig die Norm für die U23 Europameisterschaften für den niederländischen Verband. Diese Weite bedeutet auch gleichzeitig neuen niederländischen U23 Rekord. Während des Wettkampfes waren auch unsere mitgereisten Eltern und Fans zum Hammerwurfbereich auf der anderen Seite des Stadionbereiches gegangen, um Sina bei ihren Würfen zu unterstützen.

Als Dritter im Bunde schnürte am frühen Nachmittag Freddy Ruppert seine Rennschuhe, um sich im zweiten von zwei Vorläufen für den Endlauf über 800 m zu qualifizieren. Es war sein erstes Rennen über diese Distanz bei nationalen Meisterschaften, und auch er machte seine Sache prima. Obwohl er wieder auf Bahn eins starten mußte, las er das Rennen gut, sodass die taktischen Geplänkel eines 800 m Vorlaufes ihn völlig kalt ließen. Mit einem fulminanten Endspurt auf den letzten 150 Metern gewann er den Lauf mit 1:53,67 min. Dies war auch gleichzeitig die schnellste Zeit des Tages.

Sonntag, der zweite Tag dieser Meisterschaften, der Tag der Entscheidungen. Und wir hatten zwei weitere "Eisen" im Feuer, die sich auch entsprechend präsentierten. Im Gegensatz zum ersten Tag war nun Freddy in der Rolle des ersten unserer Akteure, der in den Wettkampf eingriff. Nach einer guten und sehr aufgeräumten Vorbereitung, betrat er das Stadionoval zusammen mit sieben weiteren Konkurrenten. Dieses Mal stand er auf Bahn vier und konnte das Rennen kontrollierter angehen. Dennoch gab es nach einem zügigen Beginn auf den ersten 200 m, sofort eine Stehereinlage des Läuferfeldes, sodass alle acht Läufer gemeinsam auf die Zielgerade der ersten Runde einbogen. Mit acht Läufern gemeinsam, zum Teil bis auf Bahn drei laufend, ging es in die zweite und letzte Runde. Als 300 m vor dem Ziel dann die Post abging, war Freddy etwas spät dran, sodass sich schnell eine Lücke von etwa zehn Metern bildete, die er bis zum Ziel leider nicht mehr schließen konnte. Einbiegend auf die Zielgerade mobilisierte er sichtbar alles, was ihm noch zur Verfügung stand und lief die letzten 100 m als Schnellster herunter. Im Ziel zeigte die Uhr 1:53,09 min und Rang fünf. Ein schöner Erfolg bei den ersten U23 Meisterschaften. Dass es schneller gehen kann, haben gesehen, und wir freuen uns auf mehr.

 

Eine knappe halbe Stunde nach ihm stand dann der Endlauf über 400 m Hürden auf dem Programm, an dem Jonas teilnahm. Wie schon gesagt, hatte er die Bahn sechs zugelost bekommen, die aber auch 400 m lang ist (ganz überraschend). Direkt nach dem Startschuß übernahm er wie gewohnt die Initiative und lief ein technisch gutes Rennen bis zur sechsten Hürde. Dort wechselte er aufgrund eines Fehlers den Rhytmus, kam fast zu Fall, hielt sich aber artistisch auf der Kunststoffbahn, damit er das Rennen fortsetzen konnte. Dort saß leider auch recht nah eine Bahnrichterin, die sofort aufschreckte und sich einem fast fallenden Athleten gegenüber sah. Aber das schreckte unseren Jogi nicht und er haderte auch nicht mit diesem Fauxpass, sondern lief das Rennen technisch sauber und dennoch schnell zu Ende. Im Ziel fehlten dann ein paar Hundertstel auf den Sieger, und mit 51,06 sec  holte er sich dennoch die Silbermedaille und wurde deutscher Vizemeister.

 

 

Diese beiden Tagen haben nicht nur Kraft und Nerven gekostet, sondern haben uns auch den Sport in all seinen Facetten aufgezeigt. Ihr drei habt eure Sache mehr als gut gemacht, und wir gratulieren euch zu diesen Leistungen. Weiter so.