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LVN-Jugendmeisterschaften in Wesel

geschrieben von Harald Eifert am Montag, 12 Juni 2017 12:18 Uhr

Aus unserer Sicht waren diese Meisterschaften mehr als erfolgreich, denn wenn acht Athletinnen und Athleten mit vier Bestleistungen und vier zweitbesten Leistungen, mit fast vier Normerfüllungen für die nationalen Jugendtitelkämpfen mit sieben Urkunden und drei Medaillen nach Hause kommen, dann ist das schon etwas Besonderes, worauf alle stolz sein dürfen.

Hier gilt auch unser Dank dem Trainerteam um Petra Hanßen und Martin Ruppert, die wieder hervorragende Arbeit geleistet haben.

Am ersten der beiden Tage machte sich Martin mit Jean Jacques Zint auf den Weg nach Wesel, damit dieser dort über 200 m an den Start ging. Sehr nervös, da seine ersten Meisterschaften, machte er allerdings seine Sache sehr gut. Mit 24,62 sec blieb er nur knapp zwei Zehntel über seiner Bestzeit und erzielte damit seine zweitbeste Zeit bisher. Aufgabe erfüllt. Er soll in den nächsten Wochen und Monaten weitere Erfahrungen in Wettkämpfen sammeln.

Am zweiten Tag waren direkt sieben Athletinnen und Athleten dran. Dies war umso schwieriger, als sie alle innerhalb eines recht kurzen Zeitfensters dran waren, wo sich das Aufwärmen mit den Starts natürlich überschneidet. Aber auch dieses Problem wurde meisterlich gelöst.  Als erste unserer Aktiven stand dann auch Nina Schlösser über 3.000 m der U18 auf der Bahn des Auestadions. Im Gegensatz zum letzten Jahr in Duisburg zeigte sie überhaupt keinen Respekt vor der Aufgabe und den Konkurrentinnen. Zur Halbzeit sprengte sie auch das Führungsquartett durch eine deutliche Tempoverschärfung, sodass am Ende nur noch zwei Athletinnen um den "Platz an der Sonne" kämpften. Nachdem sie 350 m vor Schluß erneut an der mittlerweile wieder führenden Läuferin vorbei gegangen war, ließ diese aber auf den letzten 200 m keinen Zweifel daran, dass sie gewinnen will. Mit 10:50,37 min holte Nina erstmals bei Landesmeisterschaften auf der Bahn eine Medaille, und dann direkt Silber. Mit dieser ihrer zweitbesten Zeit, blieb sie nur hauchdünn über der deutschen Norm, die sie ja bereits am 29.4.17 in Neuss erfüllt hatte. Eine mehr als schöne Leistung.

Etwas später standen dann schon die Länghürdler Jonas Kaspar und Moritz Ringk auf dem Stadionrund, um ihren Lauf über 400 m Hürden in der U18 zu absolvieren. Es war nur ein Lauf, und der hatte es dann auch in sich. Leider hatte auch in diesem Rennen Jonas wieder eine Außenbahn gepachtet, während  Moritz auf Bahn vier startete. Bereits nach dem Start hatte Jonas den vor ihm laufenden Läufer eingeholt, sodass er wieder allein auf sich gestellt "ins Blaue" lief. Dennoch finishte er als Vierter mit der neuen Bestzeit von 57,27 sec, womit er im ersten 400 m Hürdenlauf in diesem Jahr auf Anhieb seine Fahrkarte nach Ulm sicherte. Trainingskollege Moritz donnerte über das mit zehn Hürden gespickte Stadionoval und mußte sich im Ziel nur einem Läufer beugen. Im Ziel zeigten die Uhren für ihn 54,89 sec, was neuen Hausrekord bedeutete, die erneute Erfüllung der Norm bedeutete und bei der Siegerehrung auch noch Silber um den Hals gehängt bekam. Zweites Langhhürdenrennen, zweite Normerfüllung und Zeitverbesserung.

Mittlerweile hatte sich Petra zu Clemens am Diskuskäfig, der auf dem Nebenplatz stand, gesellt, um diesen dann für seine "drei Würfe des Vorkampfes" zu betreuen. Mit auf den Weg bekommen hatte er vorher die Marschroute, nicht zuviel zu denken, und das "Ding" einfach mal über 30 m zu werfen. Dann kam von Petra der Anruf, dass sie sich die Langhürdenläufe nicht wird ansehen können, weil Clemens sich mit drei Würfen nicht zufrieden gab. Im zweiten Versuch verbesserte sich der junge Mann auf 28,33 m, womit er noch drei weitere Versuche hatte - Endkampf. Dort brachte er dann das Kunststück fertig im letzten Versuch die 1 kg schwere Scheibe auf 31,16 m zu schläudern. Damit wurde dann schließlich Siebter. Er stand bei der Siegerehrung seiner ersten Landesmeisterschaften auf Anhieb auf dem Treppchen und bekam eine Urkunde. Das war doch toll.

Dann ging es wieder auf die Kunststoffbahn, da Arne Dannert ebenfalls vor seinem ersten Start bei den Landesmeisterschaften stand. Nach sehr unruhigen 30 Minuten vor dem Start, durfte er dann doch antreten (Startkarte "war abhanden gekommen"). Und wie er das machte, alle Achtung. Auch er donnerte los, als wenn es um sein Leben ging. Das dabei natürlich einige Hürden zu nah angelaufen wurden, und er dann leicht abbremsen mußte, spielte letztendlich für ihn keine Rolle, er wollte Bestzeit laufen. Und das tat er auch. Mit 47,40 sec stellte er mit über 1 Sekunde eine neue Bestleistung auf und belegte im Rennen der M15 einen vorher nicht für möglich gehaltenen achten Rang. Erster Start, neue Bestleistung und erste Urkunde, stark.

Wieder kurze Zeit später standen dann Paula Schlösser und Jonas Völler an der Startlinie über 1.500 m. Sie hatten leider das Problem, dass sie zusammen mit der U20 gestartet wurden. Dies war für mich umso unverständlicher, als diese Starts auf verschiedenen Startzeiten angegeben waren. Für die beiden Streckenneulinge bedeutete das natürlich, sich im Rennen zu orientieren zu müssen, welche Athletinnen und Athleten in welcher Klasse waren.
Paula hatte aufgrund von zu vielen Positionskämpfen am Ende nicht mehr die Kraft, um ihre Leistung, die die Zwischenzeiten ausdrückten, noch ins Ziel zu bringen. Dennoch erzielte auch sie mit 5:08,85 min ihre zweitbeste Zeit und wurde Fünfte. Auch für sie waren es die ersten Landesmeisterschaften auf der Bahn, und dann unter den gegebenen Umständen gleich ihre erste Urkunde zu erzielen, toll. Jonas Völler hatte natürlich innerhalb einer Woche bereits das zweite 1.500 m zu bestreiten, womit er schon eine gewisse Erfahrung mitbrachte. Und auch er machte seine Sache sehr gut und erfüllte mit 4:12,,78 min das Ziel deutlich. Er holte sich Silber, was seine beste bisherige Platzierung bei Landesmeisterschaften darstellt, und knackte die nationale Norm ein zweites Mal. Das soll aber nicht bedeuten, dass er demnächst an zwei Tagen zwei Rennen laufen darf oder soll. Es sei denn es wären Vor- und Endlauf bei den Deutschen.

Insgesamt gratulieren wir allen Aktvien zu ihren tollen Leistungen und wünschen für die weitere Saison viel Glück und Mumm, so weiter zu machen.