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LVN-Jugendmeisterschaften

geschrieben von Tobias Eifert am Montag, 17 Juni 2013 22:13 Uhr

Erstmals in unserer Vereinsgeschichte hatten wir eine zweistellige Teilnehmerzahl für diese Meisterschaften gemeldet. Und wir wollen ja nicht nur fordern, sondern die Athletinnen und Athleten auch fördern. Für viele von ihnen, war es der erste Auftritt auf der „Landesbühne“ und sie machten ihre Sache alle gut. Es gab aus Trainersicht keinen einzien Ausfall, im Gegenteil, wir haben viele Erfolge gesehen, die sich nicht nur in Medaillen wieder gespiegelt haben. 

Aber der Reihe nach. Am ersten Tag waren unsere Athleten erstmals um 15.50 Uhr aktiv, denn die 800 m Läufe der U18 standen auf dem Programm, an denen von uns direkt drei Teilnehmer mit von der Partie waren. Für Joshua Baaken und Jan Kersten waren es die ersten LVN-Meisterschaften auf der Bahn – entsprechend angespannt waren sie auch. Für Micha Noe waren diese Meisterschaften ein Neubeginn. Nach vielen gesundheitlichen Problemen und einer langen Durststrecke beginnt er wieder mit dem Leistungssport. Alle drei befanden sich im sogenannten B-Lauf, und das war gut so. Nach überlegtem Rennverlauf (nur Joshi's Start muß noch besser werden), liefen Jan mit 2:06,91 min, und Micha mit 2:07,19 min neue Hausrekorde, während Joshi mit 2:08,70 min knapp an seiner Bestzeit vorbeischrammte. Aber wie gesagt, es war nicht das Ziel Bestzeiten zu laufen, sondern sich bei diesen Meisterschaften zu behaupten und diese Rennen gestalten zu lernen.

Anschließend in der U20 zeigte Emanuel Baaken, dass er dies schon gelernt hat. Nach seinem bestandenen Abitur zeigte er erneut, dass er gut drauf ist, denn mit 2:03,23 min lief er als Achter neuen Hausrekord und war im Ziel sichtlich zufrieden. Da ist auch künftig noch mehr drin.

Danach gingen zeitgleich Helena Peters im Weitsprung der U18 und Jonas Hanßen über 400 m Hürden der U20 an den Start. Es sollten Highlights werden, denn Helli holte sich in einem spannenden Wettkampf mit ständig verbesserten Sprüngen. Bereits im zweiten Versuch ging sie mit 5.33 m in Führung. Diese gab sie bis zum Schuß nicht mehr ab. Im Gegenteil sie war die einzige Springerin an diesem Tag, die über 5,50 m sprang. Und dies tat sie wie ein Uhrwerk, denn im dritten Versuch sprang sie 5,52 m, im vierten 5,53 m, und lies im fünften noch 5,55 m folgen, bevor sie im finalen Durchgang noch 5,59 m in die Grube setzte. Alle Achtung, aber technisch noch viel Platz nach oben.

Während dieses spannenden Wettkampfes begab sich Jonas auf seine mit 10 Hürden gespickte Stadionrunde. Das Ziel war, seine Bestleistung über die 91er Böcke von 53,33 sec zu knacken und sich technisch verbessert zu zeigen. Obwohl er auf dem Weg zur vierten Hürde zu viel überlegte (14er oder 15er), die Zielkurve nicht ganz so agressiv lief und an der neunten Hürde fast stand, waren die erzielten 53,16 sec doch nicht von schlechten Eltern. Es war neuer Vereins- und Kreisrekord und bedeutete mit über zwei Sekunden Vorsprung erneut die Goldmedaille in dieser Disziplin. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es schon sein fünfter Landesmeistertitel über die Langhürdendisziplin war. Mit noch nicht vollendeten 18 Jahren ist das schon eine mehr als bemerkenswerte Leistung – Chapeau mein Freund.

Danach begaben sich unsere beiden Nachwuchstalente im Langhürdenlauf auf das Stadionoval. Sabrina Bluhm in der U18 und Christina Joachims in der U20 stellten sich dem Starter und der auf sie wartenden Aufgaben. Beide machten ihre Aufgabe sehr gut, wenn auch mancher nicht ganz zufrieden war. Aber es ist nicht nur die Zeit, sondern auch der Weg der Weiterentwicklung sehr wichtig. Und hier konnten wir eine Menge von Weiterentwicklung erkennen. Sabrina belegte in 71,81 sec den dritten Platz und holte sich ebenso Bronze, wie Christina, die nach hartem Kampf am Ende mit drei Hundertstel Sekunden vor der Viertplatzierten im Ziel war. Obwohl sie im letzten Jahr diese Disziplin nicht mehr laufen wollte,so zeigte sie sich doch hier sehr stark verbessert, ohne daran viel getan zu haben und erzielte mit 68,02 sec über zwei Sekunden Bestzeit.

Der Letzte, der an diesem Tag noch an den Start ging, war unser Freddy. Er wollte die 3000 m unter seine Füße nehmen, als er am Start mitbekam, dass er nicht auf der Startliste stand.

Es war im Trubel und Stau etc. vergessen worden seine Startkarte abzugeben. Sich bereits damit abfindend, am zweiten Tag über 1.500 m an den Start zu gehen, konnten wir durch Zahlen einer Nachmeldegebühr (Schweiß auf der Stirn) seinen Start doch noch ermöglichen. Welch eine Adrenalinverschwendung für uns alle, aber vor allem bei Freddy. Schade, dass dies nicht messbar ist. Er machte seine Aufgabe wie gewohnt gut, was aber wegen der gerade beschriebenen Umstände nicht unbedingt erwartet werden durfte.

Schon recht früh im Rennen ging er an die Spitze der U18er (sie liefen zusammen mit den U20ern) und spulte souverän seine Runden herunter. Dass man dabei keine Bestzeit mehr erwarten durfte, ist wohl allen klar, aber dennoch waren seine 9:07,65 min die zweitbeste von ihm je erzielte Zeit, was mir persönlich ebenfalls großen Respekt abforderte.

Nach dem ersten Tag hatten also unsere Aktiven bereits drei Gold- und zwei Silbermedaillen erzielt, was doch schon ein toller Erfolg war, oder ?

Der zweite Tag dieser Titelkämpfe war ebenfalls von großem Erfolg unserer Athleten/tinnen geprägt, denn direkt zu Beginn stellten sich Helena Peters und Christina Joachims der Konkurrenz im Speerwurf. Als Dritt- und Viertbeste angereist hatten sie in dem mit 18 Teilnehmerinnen großen Feld schon eine gehörige Aufgabe zu bewältigen. Und sie machten ihre Aufgabe wieder gut. Während Helli direkt im ersten mit 40,62 m den zweiten Platz einnahm,  ließ es Christina mit 37,77 m relativ ruhig angehen. Bis zum vierten Versuch verbesserte sie sich dann aber fortwährend und erzielte letztendlich mit 40,15 m eine gute Weite. Durch die Windverhältnisse blieben alle Werferinnen etwas unter ihren eigenen Möglichkeiten, aber dennoch war auch dieser Wettkampf sehr spannend. Helli bekam für ihre Weite Bronze, während Christina mit Rang vier nicht unzufrieden war.

Recht zeitgleich begab sich Michelle Winkens zum Hochsprung. Bislang hatte sie sich auf dieser Leistungsbühne noch nicht sehen lassen können, obwohl ihr Talent anderes sagte. Doch die Leistungen waren bislang nicht so, dass sie hätte dort starten können. Nun hatte sie die B-Norm vorher geschafft und startete auch. Sie tat sich etwas schwer und hat bereits bei ihrer zweiten Höhe schon einen Fehlversuch. Über die nächste Höhe von 1,53 m benötigte sie schon drei Versuche und wirkte auch nicht so, wie man es von einer Athletin erwarten dürfte, die evtl. etwas mehr will, als immer nur 1,53 m – 1,54 m zu springen. Sie wurde dann auch darüber informiert, was man erwartet und wie sie den Wettkampf doch gestalten solle (ist moderat ausgedrückt). Das sollte aber Petra's Bestrebungen, sie über den Wettkampf zu bringen, helfen.

Die 1,58 m übersprang sie dann im zweiten Versuch und stellte damit eine neue Bestleistung auf, worüber sie selbst, aber auch alle dort stehenden Fans, sich riesig freuten.

Diese Freude wollte allerdings nicht mehr aufhören, als sie die nächste Höhe von 1,61 m ebenfalls im zweiten Versuch meisterte, und auch noch feststand, dass sie damit schon Silber sicher hatte. Der letzte Versuch über 1,64 m war nicht so schlecht, aber die Luft war aus diesem Wettkampf für sie deutlich raus, was aber normal ist. Für Michelle ein Riesenerfolg, der ihr hoffentlich weiteren Auftrieb gibt.

Anschließend stellte sich Hannes Vohn der Konkurrenz in der U18 über 1.500 m. Auch für ihn war es der erste Auftritt auf dieser Bühne und nach einer zweiwöchigen gesundheitlichen Problemphase zeigte er sich mit seinem Lauf wieder von seiner besten Seite. Er verpasste seinen Hausrekord zwar knapp, konnte uns alle aber mit 4:33,78 min voll überzeugen, und war selbst auch zufrieden mit diesem Ergebnis.

Danach wurde es wieder etwas turbulenter, denn die Damen und Herren Sprinter betraten die Rundbahn. Mit jeweils vier bis fünf Zeitläufen in fast allen Klassen, war schon eine Menge los, auf der Laufbahn. Für unsere Farben stand Jonas wieder am Start und wollte eine weitere Verbesserung seiner Jahresbestzeit von 22,42 sec mit nach Hause nehmen. Obwohl er, wie auch in den letzten Jahren, tags zuvor bereits über die 400 m Hürden gestartet war, lies er diesen Lauf nicht aus und stellte sich der Konkurrenz. Bei guten Bedingungen und 1,6 m Rückenwind notierte er im Ziel als Einlaufdritter. Der Sieger, ein niederländischer Sprinter, der ausser Konkurrenz mitlief, wird für die Meisterschaften nicht gewertet, sodass seine erzielten 22,19 sec nicht nur Jahresbestzeit, sondern auch Silber bedeuteten. Beide Ziele an beiden Tagen erreicht, meinen Glückwunsch.

Danach starteten in der U18 Sabrina Bluhm und Inga Reul über die halbe Stadionrunde und zeigten ihre Leistungssteigerungen.

Sabrina konnte im vierten von fünf Läufen voll überzeugen und verbesserte ihre Jahresbestzeit um mehr als vier Zehntel Sekunden auf 27,02 sec. Dabei hatte sie noch ganz leichten Gegenwind von – 0,1 m. Sie ist auf einem guten Weg, aber es braucht noch ein bisschen Zeit, die sie auch bekommt.

Im letzten und fünften Zeitlauf der U18 startete Inga, die ja noch der W15 angehört. Es sollte als Test für ihre Landes- und Westdeutschen Meisterschaften gedacht sein, wo sie ja die 300 m Hürden und 300 m flach laufen wird.

Sie machte ihre Sache mehr als gut, obwohl sie fast eine Woche Traingsausfall zu verbuchen hatte. Ein leichter Infekt war der Grund dafür, doch davon ließ sie sich nicht beeinflussen und setzte die Teilnehmerinnen dieses Laufes gehörig unter Druck. Ihre Zeit von 25,19 sec läßt vermuten, was noch drin ist und bescherte ihr die Silbermedaille.

Unseren Glückwunsch an Euch beide – macht weiter so.

Abschließend für unsere Truppe trat dann noch Sina Mai Holthuijsen in den Hammerwurfring, um sich endlich auch bei Meisterschaften nerven- und leistungsstark zu präsentieren.

Dies tat sie mit Bravour, denn von den neun Teilnehmerinnen war sie mit Abstand die Zweitbeste.

In den ersten beiden Würfen, die mit 45,21m und 44,36 m gemessen wurden, stimmte die Abstimmung noch nicht. Richtig eingstellt von Landesdisziplin Trainer Helmut Pennert trat sie zum dritten Versuch an und donnerte den Hammer auf die neue Vereins- und Kreisrekordweite von 52,95 m. Großer Jubel unter den Anhängern. Anschließend warf sie noch zwei weitere Würfe über 50 m, was ihre eigentliche Konstanz beweist.

Damit hatten wir fertisch und konnten uns nach zwei sehr ereignisreichen und erfolgreichen Tagen auf den Heimweg machen. Dreimal Gold, dreimal Silber und dreimal Bronze – das hat doch was.

Wenn wir gemeinsam für die Zukunft Hand anlegen, dann machen wir da was draus.


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