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Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften der Männer und Frauen in Nürnberg

geschrieben von Harald Eifert am Dienstag, 28 Juli 2015 00:18 Uhr
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Tobias Alt
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Tobias Alt

Nach vielen gesundheitlichen Störungen beim Formaufbau von Jonas Hanßen wurden die Deutschen Meisterrschaften der Männer und Frauen in Nürnberg zum neugewählten Saisonhöhepunkt. Und bei nationalen Titelkämpfen ist unser Jogi ja immer besonders motiviert, was die vergangenen vier Jugendjahre schon gezeigt hatten. Im Vorfeld dieser Meisterschaften hatte Jonas ja schon mit zwei tollen Ergebnissen über die Stadionrunde mit und ohne Hürden aufgewartet, sodass es er in der Meldeliste der 400 m Hürdenläufer mit 49,87 sec auf Platz eins stand.

Nachdem wir uns bereits donnerstags auf den Weg nach Nürnberg gemacht hatten, konnten wir das "Unternehmen" Deutsche Meisterschaften der Männer und Frauen mit Ruhe angehen. Da die Anreise durch viele Baustellen und Staus unschön begleitet wurde, rundeten wir den ersten Tag mit einem leichten aber guten Training und dem abschließendem Abendessen ab.

Den Freitag nutzten wir zu einer kleinen Schoppingtour und einem sehr guten Training am späten Nachmittag. Diese Trainingseinheiten konnten wir, wie auch die anderen Athletinnen und Athleten auf einem nahe gelegenen Sportplatz durchführen, der auch als offizieller Aufwärmplatz fungierte.  Jogi machten einen fitten und sehr konzentrierten Eindruck.

Samstags ging es dann gegen 11.00 Uhr zum Stadion, wo er sich dann auf seinen Vorlauf vorbereitete. Er wurde in den ersten von zwei Vorläufen gesetzt und bekam Bahn vier zugelost. Einziges Handicap während des ersten Meisterschaftstages war der stürmisch drehende Wind, der die Hürdenläufe sehr beeinflußte. Dadurch ging Jogi nach Hürde fünf in den 15er Rhytmus, denn eine starke Windböe hatte ihn zwischen den Hürden fünf und sechs erwischt. Das Rennen lief er locker und sehr motiviert "nach Hause", wobei er sich nach der letzten Hürde nach rechts und links umdrehte und das Tempo nahezu komplett herausnahm. Er kam mit 51,19 sec als Laufsieger direkt in den Endlauf. Nachdem er sich anschließend ausgelaufen hatte, fuhren wir ins Hotel zurück und legten die Beine hoch. Mit dem Abendessen bei "unserem Italiener" beschlossen wir den Samstag und bereiteten uns auf den finalen Tag vor.

Frühstück, Autos aus dem Parkhaus holen und Taschen packen stand morgens auf dem Programm bevor es dann ab für uns ab 11.30 Uhr wieder zum Stadion ging. Der Endlauf, in dem er auf Bahn vier gelost wurde, wurde exakt um 14.15 Uhr gestartet. Nach einer erneut guten Aufwärmarbeit wurde Jonas mit den anderen sieben Finalisten vom Nebenplatz zum Callroom geführt, von wo aus die Athleten dann ins Stadion geführt wurden.

Mit dem Startschuß stieg auch sofort die Spannung sowie die Kulisse der 22.500  anwesenden Zuschauer. Nahezu im Gleichschritt liefen die drei stärksten Läufer bis etwa Hürde sechs. Ab Hürde sieben bis zur neunten Hürde liefen Jonas Hanßen und Georg Fleischhauer von der LG Eintracht Frankfurt Kopf an Kopf und Brust an Brust. An der zehnten und letzten Hürde hatte sich Jonas bereits einen kleinen Vorsprung gerausgelaufen, den er bis ins Ziel noch deutlich ausbaute. Mit einer erneut starken Zeit von 49,97 sec  gewann Jonas nicht nur das Rennen, sondern fügte seiner schon sehr imposanten Erfolgssammlung einen weiteren Erfolg und Titel hinzu.

Aber dieser Titel ist etwas Besonderes, ist es doch der Gewinn der nationalen Meisterschaften bei den Männern. - Eine tolle Leistung, die auch, wie Jonas in einem Interview sagte, dadurch zustande kam, das vier Kaderkollegen verletzt und krank waren. Das schmälert natürlich auf keinen Fall seine Leistung, denn zum eigentlich geplanten Termin der Deutschen Meisterschaften der U23, war er selbst auch krank gewesen. Nach den dort erzielten Ergebnissen war es im Nachhinein mehr als möglich, dass Jonas dort ebenfalls bei der Vergabe des Titels eine große Rolle gespielt hätte. Durch diesen fünften krankheitsbedingten Ausfall konnte sich Jonas natürlich auch nicht für sein eigentliches Ziel, den U23 Europameisterschaften in Talinn, qualifizieren.

Der eingeschlagene "Plan B" war aufgrunddessen die einzige Möglichkeit, eine durch Krankheiten durchsetzte Saison nicht ganz "den sogenannten Bach herunter gehen" zu lassen. Die Leistungen von Mannheim und Recklinghausen gaben dann auch Aufschluß darüber, dass er sich in einer guten Form befindet, wobei wir nicht wußten, wie er sich in Nürnberg schlagen würde, wenn er zwei Rennen an zwei Tagen zu absolvieren hatte. 

Das Ergebnis ist bekannt, es hat am Ende alles gestimmt, sodass Plan B noch zu einem guten Happy End geführt hat, und Jonas gezeigt hat, dass er den Sprung von der Jugend in die Erwachsenenklasse mit Erfolg gemeistert hat, im wahrsten Sinne des Wortes.

Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Auftritt und dem damit verbundenen Ergebnis bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg. Es hat Spaß gemacht dabei gewesen zu sein.

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