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Westdeutsche Berglaufmeisterschaften in Bad Berleburg

geschrieben von Harald Eifert am Sonntag, 24 August 2014 21:45 Uhr

Westdeutsche Berglaufmeisterschaften - die Dritte. Hatten unsere Aktiven doch 2012 noch ihre "Erstbesteigung" auf dieser nahezu gleichen Strecke, so waren sie nun schon im dritten Jahr hinter einander bei diesen regionalen Meisterschaften am Start. Wenn auch die Mädels das Glück hatten, zum dritten Mal in der selben Besetzung an den Start gehen zu können, so mußten die Jungs doch auf zwei ihrer bisherigen Leistungsträger verzichten. Bene hatte sich ja aufgrund seiner beruflichen Entscheidung ins Rheinland "abgesetzt" (hier scheint sich aber für die Zukunft wieder etwas zu tun), und Emanuel mußte aufgrund von Klausuren in seinem Maschbaustudium passen. Die Erfolge aber waren einmal mehr sehr gut.

Während die Zwillinge aus Leipzig angereist waren und schon einen Tag vorher mit Ferdi und Mutter Quartier bezogen hatten, kam der übrige Tross mit Betreuer und Fahrer Uli Kammer aus dem heimischen Kreis Heinsberg angereist. Er hatte neben Sandra Heinen, der dritten Läuferin unserer WU23 Mannschaft, auch die beiden MU23er Keijo Böhmelt und Julian Willms an Bord, nebst einigen Schlachtenbummlern, versteht sich. Der dritte Läufer, Joshua Baaken, der seinen Bruder vertrat, reiste mit weiteren Fans aus Wetten bei Kevelaer an. Wir mußten also zwei Männer durch zwei U20er ersetzen, die ihre Sache sehr gut machten, aber eben solch eine Strecke vorher noch nicht gelaufen waren. Dazu schon mal unseren Respekt.

Aber die Mädels und Jungs hatten, wie schon in den beiden Jahren zuvor, wieder ihre Ziele. Selbst wenn die Saison sich schon wieder dem Ende zuneigt, so wollten sie doch an die erfolgreichen ersten beiden Jahre anknüpfen.

Und das taten sie mit Bravour, denn Christina van Heukelum wollte in diesem Jahr nicht nur ihren U23 Titel zum zweiten Mal verteidigen, sondern ihren letztjährigen dritten Platz in der Gesamtwertung verbessern. Dass sie dabei auch mit der Gegenwehr der Vorjahressiegerin zu rechnen hatte, war ihr bewußt. Von Anfang an ging Christina im Vorderfeld mit den schnellsten Männern mit, und ziemlich schnell wurde klar, dass es einen Zweikampf der beiden Athletinnen geben würde. Zum Ende der Strecke, dort wo es am steilsten wurde und der innere Schweinehund am meisten wehtut, dort setzte Christina zu einer weiteren Tempoverschärfung an, die die Konkurrentin dann nicht mehr mitgehen konnte. Im Ziel notierte Christina mit 31:28 min zehn Sekunden vor der Titelverteidigerin und holte sich somit zum dritten und letzten Mal den Titel in der U23, aber zum ersten Mal den Titel der Frauen-Gesamtwertung. Meinen Respekt zu diesem Kraftakt. Doch auch die beiden Vereinskolleginnen gaben ordentlich Gas, und so holte sich Anna van Heukelum nach ihrem letztjährigen fünften Rang, dieses Mal mit starken 35:10 min die Bronzemedaille. Es ist ihre erste Einzelmedaille bei überregionalen Meisterschaften und auch dazu unseren Respekt. Mit kanpp 13 Sekunden Vorsprung verwies sie Teamkollegin Sandra Heinen auf den vierten Rang der U23 Wertung. Bei der anschließenden Siegerehrung erhielten die drei Mädels zum dritten Mal hinter einander die Goldmedaille in der Mannschaftswertung der U23.  Mit der Gesamtzeit von 1:42:01 Stunden schafften sie in der Frauengesamtwertung sogar noch den Silberrang - welch eine Leistung. Dazu trugen neben dem ersten Rang von Christina natürlich auch die Plätze acht und neun von Anna und Sandra bei.

Die Jungs, natürlich bei den fehlenden Namen von Bene und Emanuel, ersatzgeschwächt, wollten aber ebenso alles geben und versuchten den Mannschaftstitel ein weiteres Jahr nach Myhl zu holen. Dafür war es natürlich schon einmal klasse, dass sich Julian nicht ganz so zurück hielt, wie es seine muskulären Probleme der letzten Wochen hätten erforderlich gemacht. Aber Julian war und bleibt ein Teamplayer, der wenn es um die Mannschaft geht, immer das Letzte gibt. So war es auch bei diesem sehr anstrengenden Lauf, den er nach 30:01 min als Siebter der Männerwertung abschloß. Nachdem sich Bene im letzten Jahr mit einem starken Lauf Einzelbronze beschert hatte, während Julian Vierter wurde, konnte dieser sich in diesem Jahr sogar mit Silber dekorieren lassen. Wer hätte das gedacht, wenn man an Julians letzte Wochen im Training denkt. Und auch die beiden Youngstars, die erst im ersten Jahr der U20 sind, gaben sich vollkommen aus, denn das Team stand im Vordergrund. So erreichte Joshua Baaken mit 33:02 min als Vierter der U23 das Ziel, während Keijo Böhmelt 38:43 min notierte und hinter ihm den fünften U23 Rang belegte. Damit war auch klar, dass die Myhler auch die dritte Titelverteidigung durchgesetzt hatten. Mit 1:41:46 Stunden gewannen sie den Titel in der U23 und in der Männergesamtwertung erzielten sie immerhin noch einen respektablen siebten Rang. Wenn man nun die Zeiten der Mädels mit denen der Jungs vergleicht, dann stellt man fest, dass die Jungs zusammen nur ganze 15 Sekunden flotter unterwegs waren, was ihre Leistung auf keinen Fall schmälern soll, aber die Leistung der Mädels noch ein wenig klarer werden läßt. 

Mit insgesamt vier Westdeutschen Goldmedaillen, zwei silbernen und einer Bronzemedaille im Gepäck fuhren die Protagonisten wieder in drei Himmelsrichtungen nach Hause - Leipzig, Kreis Kleve und Kreis Heinsberg. Kommt Zeit, kommt Rat. Im vorigen Jahr haben wir den Zwillingen nach dieser Veranstaltung noch alles Gute und ein baldiges Wiedersehen gewünscht, und nun haben sie mit der Mannschaft nicht nur Cross-Bronze bei den Deutschen, sondern auch die westdeutschen Titel im Berglauf verteidigt. Und zwei Events kommen ja  noch. Wenn alles gesund und lustig bleiben, sollte auch das erreichbar sein.

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