Die Witterungsbedingungen am Wettkampftag waren der Leichtathletik würdig, nahezu 30 Grad und wolkenlos. Ein richtig schöner Sommertag, also ein Tag zum Punktesammeln. Und das tat Inga von Anfang an, denn die 80 m Hürden donnerte sie technisch verbessert in neuer Bestzeit von 11,80 Sekunden herunter. Dies hatte sie in den letzten beiden Wochen noch intensiv trainiert und dabei ihre bisherigen technischen Fehler richtig gut minimieren können. Danach ging sie zum Ballwurf, ihrer eigentlich schwächsten Disziplin (wie bei so vielen Mädchen). Nachdem die ersten beiden Würfe im Bereich ihrer bisherigen Bestleistung lagen, wechselte sie für den letzten Wurf das Wurfgerät. Dieser Versuch war dann richtig gut und der Ball landete für Inga's Verhältnisse weit im Feld und wurde anschließend mit 42,50 m gemessen. Das war ebenfalls ein neuer Hausrekord.
Als nächstes ging Inga dann zum 100 m Lauf. Sie beendete ihren Lauf mit starken 12,50 sec, und wenn man bedenkt, dass sie zwei Wochen vorher noch 12,75 sec in Erkelenz lief, dann weiß man auch, wie gut sie in diesen Wochen gearbeitet hatte. Ihre Bestzeit verpaßte sie nur um ein paar Hundertstel Sekunden.
Der Weitsprung war die vorletzte Disziplin, die auf dem Zeittableau stand, eine Disziplin, die ihr immer viel Spaß bereitet. Doch in diesem Wettkampf waren die Weiten alle nicht so gut, da die meisten Athleltinnen den Absprungbalken nicht trafen. So waren ihre 5,13 m keine Top- aber eine gute Weite. Um genau zu sein, die zweitbeste an diesem Tag. Inga lag von Anfang an auf einem Medaillenplatz und arbeitete sich bis auf Rang zwei vor. Vor der letzten Disziplin war schon klar, dass sie bei der Siegerehrung auf's Treppchen kommen würde, wenn sie die 2000 m nicht ganz schlecht laufen würde. Dass sie diese Disziplin mit ihrer Streckenlänge nicht gerne läuft, ist schon seit längerer Zeit klar. Da muß ich ihr allerdings von dieser Seite aus auch beipflichten, denn all unsere Eingaben an den DLV in den letzten Jahren, warum die Mädchen und Jungen im Block Lauf 2000 m laufen müssen, wurden ignoriert bzw. abgewiesen. Es erschließt sich mir und unserem Laufteam nicht wirklich, denn wenn die Mädchen in die U18 gelangen und den Siebenkampf bestreiten, bei den Jungs ist das der Zehnkampf, müssen sie nur noch 800 m (die Jungs 1500 m) laufen. Warum dann immer diese 2000 m ? Aber gut, es ist nun mal so, und Inga lief auch die 2000 m und beendete diesen Lauf nach 7:34,55 min, mit einer Zeit, die sie auf dem Silberplatz bleiben ließ. Natürlich war Inga mit dieser Zeit nicht zufrieden, aber nach kurzer Zeit, als sie alles wieder richtig realisiert hatte, überwog doch die Freude, denn Silber bei ihren ersten Deutschen Meisterschaften - das hat schon was. Dazu kommt noch, dass ihre erzielten 2.754 Punkte neuen Haus- und Kreisrekord im Kreis Aachen darstellen.
Wenn man bedenkt, dass sie nach Landesmeistertiteln über 60 m in der Halle, 300 m Hürden und im Blockmehrkampf, einem Westdeutschen Titel über 300 m, einem zweiten Platz bei den LVN-U18 Meisterschaften über 200 m, dann ist der zweite Platz bei diesen Deutschen Meisterschaften in Markt Schwaben das sogenannte Sahnehäubchen auf ein tolles Jahr.
Herzlichen Glückwunsch, liebe Inga, mach weiter so. Sei weiter leistungsneugierig.