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Bei den Europameisterschaften der U20 stürmt Jonas Hanßen in den Endlauf

geschrieben von Harald Eifert am Sonntag, 21 Juli 2013 09:13 Uhr

Es sind seine ersten "Laufversuche" auf europäischem Parkett, doch davon merkt man unserem Jonas nichts an. Er absolviert total locker seinen Vorlauf, um sich dann im zweiten Halbfinallauf für das morgige Finale zu qualifizieren.

Es ist schon der helle Wahnsinn, was der junge Mann in Italien leistet. Und er macht sich sein eigenes Geburtstagsgeschenk, denn nachdem er am vergangenen Montag vom Frankfurter Flughafen aus mit der Mannschaft Richtung Rom unterwegs war, feierte er in der Luft seinen 18. Geburtstag.

Auch von dieser Stelle: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag nachträglich, lieber Jogi, aber vor allem unsere herzlichsten Glückwünsche zu deinen gezeigten Leistungen. 

Am vergangenen Freitag gingen die 400 m Hürdenläufer erstmals auf die Bahn um aus vier Vorläufen die sechzehn Kandidaten zu ermitteln, die am heutigen Samstag die beiden Zwischenläufe bestreiten sollten. Jonas war im letzten der vier Vorläufe und konnte also sehen, wie schnell die vor ihm gestarteten Läufe gestaltet wurden und wer sich qualifizierte, sofern er selbst das überhaupt realisieren konnte. Wichtig war für ihn zu wissen, dass sich die jeweils drei ersten Läufer eines Laufes für das Halbfinale qualifizierten, sowie weitere vier Zeitschnellste.
Jonas Lauf war der langsamste der vier Läufe und kontrollierend auf der Zielgeraden griff er weder den führenden Russen Pavel Agafonov an, noch startete er seinen gefürchteten Endspurt, um noch eine bessere Zeit zu erreichen. Mit 53,31 sec und einem starken zweiten Platz qualifizierte er sich ganz souverän für die Halbfinals. Seine beiden Teamkollegen Marcel Matthäs (Vierter im dritten VL mit 52,81 sec) und Rico Thränert (Vierter im  ersten VL mit 52,73 sec) hatten sich als die beiden Stärksten über die Zeitregel qualifiziert. Also zwei Halbfinals mit dreifach Deutscher Beteiligung.

Heute standen dann die beiden Halbfinal-Läufe auf dem Programm, Startzeit 15.20 Uhr. Und wieder war Jonas im letzten, also zweiten, der beiden Läufe, sodass er auch dieses Mal mit dem Wissen der Zeiten, die vor ihm gelaufen waren, sein Rennen gestalten konnte.
Er lieferte ein starkes Rennen ab, dass zwar nicht so rund, wie in den letzten Wochen aussah, aber es war schnell. Ausgangs der Zielkurve, nach der achten Hürde, konnten einige schon vermuten, dass Jonas, bis dahin an sechster bis siebter Stelle liegend, es wohl nicht ganz schaffen würde. Doch bis Hürde zehn brachte er sich wieder in eine aussichtsreiche Position, um dann mit seinem Spurtvermögen nach der letzten Hürde, den Endlauf klar zu machen. Dass der Brite Jakob Paul mit 51,13 sec gewann, sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt, doch der Zweitplatzierte, der Pole Patriyc Adamczyk mit 51,65 sec, sowie der Franzose Ludvy Vaillant, der 51,81 sec lief, waren doch von Jonas nicht so weit entfernt. Er lief mit 51,87 sec seine zweitschnellste Zeit überhaupt, und qualifizierte sich als Laufvierter über die Zeitregel für das morgige Finale. Erwähnenswert sei noch die Tatsache, dass er in seinem Endspurt den Russen Pavel Agafonov (der Vorlaufsieger seines vierten Vorlaufes) um eine Hundertstel Sekunde schlagen konnte. Auch er kam als Fünfter über die Zeitregel noch ins Finale.

Im Finale startet Jonas morgen von Bahn eins aus, und hat "seinen" Russen Agafonov genau vor sich auf Bahn zwei. Auf Bahn drei startet der Brite Paul, den Jonas ja noch von Mannheim kennt. Bahn vier belegt der Pole Adamczyk, während auf den Bahnen fünf und sechs die beiden stärksten Teilnehmer, die beiden Russen Chalvy und Skorobagatko, das Rennen aufnehmen werden. Der Franzose Vaillant läuft auf Bahn sieben, und der Ire Kieley wird auf der Außenbahn starten. So stand das finale Rennen kurz nach Beendigung der Halbfinalläufe schon dem Timetableau des Veranstalters.

Wir werden uns diesen Endlauf, der morgen um 16.15 Uhr gestartet wird, nicht entgehen lassen und werden mit Jonas mitfiebern. Aus der Heimat wünschen wir dir alles Gute und denke immer an die All-Blacks.

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Fotos: Tobias Alt

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