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European Masters Athletics Championship 2019 in Venedig

geschrieben von Harald Eifert am Dienstag, 17 September 2019 16:10 Uhr

Italien hatte sich mit Venedig für diese Europameisterschaften der Senioren beworben, und sie erhielten vor zwei Jahren den Zuschlag. Von unserem Verein hatten sich im Vorfeld Anja Deckers und Björn Simon mit der Teilnahme an diesen Meisterschaften beschäftigt und sich auch schlussendlich angemeldet.  Während sich Björn für den Speerwurf angemeldet hatte, hatte sich Anja für die Kurz- bzw. Langhürden und den Dreisprung angemeldet. Die Anreise nebst Begleitpersonal erfolgte mit dem Kfz, wobei der Regen der ständige Begleiter bis Italien war. Ab dort schien dann die Sonne und warme Temperaturen waren garantiert.

Die Wettkämpfe fanden in Jesolo (Hauptstadion) sowie Caorle und Eraclea statt, wobei sich alle Athleten zu aller erst in Jesolo anmelden mußten, damit sie ihre Unterlagen und Startnummern erhielten. 

Die Wettkämpfe fanden vom 05.09. bis zum 15.09.2019 statt, wobei die Eröffnungsfeier am 05.09. ab 17.00 Uhr stattfand. Es war eine Eröffnungsfeier, so wie wir sie bisher noch nicht erlebt hatten. Nicht nur, dass das Wetter mit viel Sonne mitspielte, der Einmarsch der Teilnehmer der einzelnen Länder sowie einer Blaskapelle, die sich laufend und spielend ins Stadion einfand. Die Trachten und die musikalische Aufführung veranlaßte schon den ersten Schauer, der den Rücken herunter lief. Bevor die offiziellen Worte an die Sportlerinnen und Sportler gerichtet wurden, spielte die Blaskapelle die italienische Nationalhymne. Während dieser Darbietung standen alle Anwesenden und die Stimmung dabei führte zum nächsten Schauer. Die anschließenden Worte der Offiziellen, bereits obligatorisch, wurden ebenfalls mit großem Beifall honoriert, wobei der Wortbeitrag von Sarah Simeoni, der früheren Olympiasiegerin im Hochsprung für Italien mit besonderem Ablaus bedacht wurde.

Anschließend wurden weitere Aufführungen durch kostümierte Akrobaten dargeboten, bevor ein Konfettiregen, abgeschoßen durch zwei Konfettikanonen, den Rasen und die Laufbahn in grüne, weiße und rote Schnipsel färbte. Die Kapelle verliess das Stadion nach Abspielen weitere Musikstücke auch wieder laufend und musizierend - wieder ein Hochgenuß. Wir haben die Teilnahme an dieser Eröffnungsfeier sehr genossen.

Während der ersten Tage (Montag bis Donnerstag) nutzten wir die Möglichkeit des Trainings in den jeweiligen Stadien und machten uns dabei mit den Anfahrwegen und Örtlichkeiten vertraut. Der erste Start fand dann am 06. September in Jesolo statt, wo Anja am späten Vormittag bei stürmischen Winden am Start über 300 m Hürden stand. Nach zwei Vorläufen bedeuteten ihre 55,77 sec nicht nur Rang acht im Gesamtklassement, sondern auch einen neuen Vereins- Kreis- und Regionsrekord. Ein wirklich toller Anfang, gerade weil das Ziel ja eine Zeit unter 56 Sekunden war. Am gleichen Abend, allerdings im Stadion von Caorle, stellte sie sich dann im Dreisprung der W50 der Konkurrenz. Zusammen mit weiteren acht Teilnehmerinnen fand der gesamte Wettkampf im strömenden Regen und sehr viel Wind statt. Mancher Schirm mußte freilich "sein Leben lassen". Und bei diesem Wettkampf machten wir dann erstmals mit den Unzulänglichkeiten der Kampfrichter/innen vor Ort Bekanntschaft. Das es keinen Pavillon an dieser Wettkampfstätte gab, war nur eines der ungenügenden Zustände bei diesem Wettkampf. Das Anja bei ihrem besten Sprung (zweiter Versuch) mitten im Versuch die rote Fahne in die Seite gestoßen bekam, machte nicht nur diesen Versuch zunichte, sondern drückte weiter auf die Stimmung. Das anschließend ein Sprung mit rechts-links-rechts gültig gegeben wurde stellte dann weitere Qualitätsmerkmale fest. Anja's vierter Versuch wurde ungültig gegeben, obwohl er gemessen wurde. Das bemerkten wir aber erst, als sie sich für den letzten Versuch abmeldete. Dies wurde nötig, da ihr fünfter Versuch, bei dem sie genau vor dem Brett absprang, ebenfalls ungültig gegeben wurde. Nach mehrmaligem Nachfragen ernteten wir nur fragende Gesichter und Achselzucken. Erfreulich blieb allerdings, dass Anja's gesprungene Weite von 8,55 m (genau weiß man's nicht, weil keine Anzeige vorhanden war und italienisch verstand eben niemand) ebenfalls neuen Vereins- Kreis- und Regionsrekord bedeutete. Die vorherrschenden Temperaturen von etwa 16 Grad bildeten dabei den passenden Rahmen zu diesem Wettkampferlebnis.

Aufgrund einer Muskelverhärtung konnte sie danach leider die 80 m Hürden nicht mehr laufen, was auch für die Staffel am Abschlußtag bedeutete - Schade. 

Mittlerweile waren auch Björn und Mareijke Simon angereist und das Wetter hatte sich wieder von seiner besten Seite gezeigt, Dauersonne vom feinsten. Das Training von Björn gestaltete sich ebenfalls, wie das vorher von Anja, sehr gut. Anlauf, Abwurf und Technik waren so gut, dass er dem Wettkampf entgegen fieberte. Am 12.09. war es dann morgens um 9.30 Uhr so weit. Der Speerwurf der M40 stand auf dem Programm und neun Athleten bewarben sich um die Medaillen und Platzierungen. Björn's Ziel war das Erreichen des Endkampfes sowie eine Weite von über 50 m. Das wäre als Abschluß der Saison für ihn mehr als zufriedenstellend. Nachdem der erste Versuch noch ungültig war, landete der zweite Wurf bereits bei 51,06 m. Damit hätte er schon Schluß machen können. Doch im dritten Versuch setzte er noch einen drauf und warf den Speer auf 51,41 m, was auch am Ende seine Tagesbestweite bedeutete. Dass er im letzten Versuch nochmals mit 50,35 m über die 50 m Marke warf, soll nicht unerwähnt bleiben, denn solch eine Serie hatte er schon sehr lange nicht mehr. Final bedeutete diese Weite Rang sieben.

Damit erreichten die beiden Athlet/in mit den Plätzen sechs, sieben und acht alles Finalplatzierungen bei diesen Europameisterschaften. Desweiteren wurden noch zwei weitere Vereins- Kreis- und Regionsrekorde aufgestellt - Chapeau.

Herzlichen Glückwunsch zu euren Leistungen.

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