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Deutsche Hochschulmeisterschaften in Köln

geschrieben von Harald Eifert am Freitag, 31 Mai 2019 17:30 Uhr

So wie in den letzten Jahren, waren auch in diesem Jahr wieder einige unserer Athleten bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften am Start. Dies waren im einzelnen Jonas Hanßen, Frederik Ruppert und Hannes Vohn, und sie brauchten für ihre Starts den ganzen Tag. Diesen Eindruck hatten zumindest die mitgereisten Fans und Betreuer. Für die langen Wartezeiten wurden diese allerdings durch Topleistungen der Athleten entschädigt.

Als erster der drei Athleten stand Jonas Hanßen am Start über 800 m. Es war innerhalb von 10 Tagen sein zweites Rennen über die beiden Stadionrunden. Der Unterschied war allerdings recht groß, denn es war kein auf ihn zugeschnittenes Rennen, sondern er stand mit den besten Mittelstrecklern Deutschlands an der Startlinie. In der ersten der beiden Runden war es für Jonas noch etwas ruppig, da es doch einige Positionskämpfe gab und er zum Teil von der Konkurrenz eingeschlossen war. Aber das wird er noch lernen, und dann geht es noch schneller. Nach einem langen Spurt des führenden Quartetts, zu dem auch Jonas gehörte, erreichte er das Ziel als Vierter mit der neuen Bestzeit von 1:50,70 min. Ein toller Einstand bei einem Meisterschaftsrennen, und wir sind alle so gespannt, wie es jetzt in den nächsten Wochen weiter geht. 

Vier Stunden nach diesem tollen Erlebnis erwartete uns das nächste Highlight, denn Freddy Ruppert lief die 1.500 m. Auch seine Konkurrenz war deutlich stärker, als in den vergangenen Jahren. Dies lag vor allem daran, dass in diesem Jahr wieder die Universiade  stattfindet, an denen die Studenten, wenn sie die jeweilige Norm erfüllt haben, nur dann teilnehmen dürfen, wenn sie an den nationalen Titelkämpfen teilgenommen haben. Die Aufgabe für Freddy bestand darin, möglichst Körner für die nächsten Wochen zu sparen und bewußt an seinem Spurtvermögen zu arbeiten. Dies tat er mit Bravour, denn nach der "ruhigen" Zwischenzeit von ca. 2:45 min über 1.000  wurde das Tempo deutlich angezogen. Aus der vorherigen siebenköpfigen Gruppe wurde ruckartig ein Quintett, dass dann zu einem Trio wurde. Der führende Läufer steigerte das Tempo immer weiter, sodass ihm nur noch Freddy zu folgen in der Lage war. Kurz vor der Zielgeraden konterte Freddy dann mit einer finalen Tempoverschärfung, die ihn dann auch in Führung brachte. Es war schon ein tolles Finale, dass uns die Läufer uns boten.  Das merkten auch die Zuschauer, die dann auch eine entsprechende Kulisse bildeten. Im Ziel freute sich Freddy nicht nur über 3:52,73 min und seinen zweiten Hochschulmeistertitel, sondern auch über die Erfüllung seiner Aufgabe - den Spurt zu verbessern.

Der Jubel der mitgereisten Fans war riesengroß. Zwei Starts, zwei erfüllte Normen für die Deutschen Meisterschaften  (eine für Berlin, eine für Wetzlar) und einen Titel. Jetzt hatten alle nochmal eine Pause von knapp drei Stunden, bevor Hannes Vohn dann über 5.000 m antrat. Und auch auf Hannes wartete gute Konkurrenz, die er aber auch brauchte. Es war die einzige Chance für ihn noch die Norm für die Deutsche U23 in Wetzlar zu bringen, und die wollte er nutzen. Die ersten 2.000 m waren so, wie sie sein sollten - 5:53 min  und Platz nach oben. Bei 3.000 m sah es mit 8:52 ähnlich gut aus, doch wer schon mal 5.000 m gelaufen ist, der weiß wie schnell auf den letzten fünf Runden die Sekunden dahin schwinden können. Die 4.000 m Zwischenzeit zeigte immer noch eine tolle Ausgangslage, aber nun zeigte Hannes bereits deutliche Wirkung durch die letzten zehn Runden. Er hatte abreißen lassen müssen und mußte die letzten 1.000 m "alleine" laufen. In der letzten Runde konnte Hannes aber in der von ihm gewohnten Art und Weise nochmal zulegen, wobei er auf den letzten 100 m einen Endspurt hinlegte, der wohl allen Respekt abnötigte. Im Ziel blieben die Uhren für ihn bei 14:46,86 min stehen. Er hatte die Norm von 15:00 min deutlich geknackt und auch seinen Hausrekord nochmals um 30 Sekunden !!! verbessert. Mit dieser Leistung belegte er final Rang vier, nur neun Hundertstel Sekunden hinter dem Drittplatzierten. Aber ich denke, Hannes hat nicht Bronze verloren, sondern eine Riesenleistung erzielt und einen sehr schönen vierten Platz gewonnen.

Von dieser Stelle möchte ich auch den mitgereisten Fans danken, denen man einen neunstündigen "Arbeitstag" nicht anmerkte. Sie waren voll gut drauf und unterstützten was die Stimmbänder, Hände und Füße hergaben.

Zu diesen Leistungen gratulieren wir euch sehr herzlich.

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