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Deutsche Jugendmeisterschaften in Mönchengladbach

geschrieben von Harald Eifert am Sonntag, 31 Juli 2016 16:31 Uhr

Es waren aus Sicht des SC Myhl Leichtathletik erneut tolle Meisterschaften mit Ergebnissen unserer Aktiven, die zum Schnalzen anhalten. Gleichzeitig konnten wir einmal mehr feststellen, dass Medaillen nicht immer alles sind. Wenn die Athletinnen und Athleten zum Saisonhöhepunkt mit Bestleistungen punkten, dann ist das das Größte schlechthin, was man sich wünschen kann. Wenn dann auch noch Rekorde im Spiel sind, sind die Leistungen um so höher zu bewerten.

Ein weiteres Highlight für unseren Verein war die Ehrung des Vereins  - Freunde der Leichtathletik -, die einen Wettbewerb ausgeschrieben hatten, bei dem Leichtathletikvereine Projekte vorstellen konnten, bei denen eine besondere Darstellung unserer Sportart, aber auch die Förderung von Talenten zur Geltung kommen. Bundesweit wurden für ihre  besonderen Projekte und ihr besonderes Engagement 20 Vereine geehrt. Darunter war auch unser SC Myhl Leichtathletik, der die Urkunde hier bei diesen nationalen Jugendmeisterschaften u.a. vom zweiten Vorsitzenden Hartmut Weber überreicht bekam.

Am zweiten Wettkampftag dieser dreitägigen Veranstaltung, war Hannes Vohn der erste unserer Teilnehmer, der ins Wettkampfgeschehen eingriff. Mit der Teilnahme an diesen nationalen Jugendmeisterschaften hatte er sein Ziel bereits erfüllt. Es waren die ersten nationalen Meisterschaften an denen er selbst aktiv teilnehmen konnte. Aufgrunddessen nahm er mit großem Spaß die Herausforderung, im ersten von zwei Vorläufen über 1.500 m mitzulaufen, an. Wie so oft waren es Bummelrennen, die zum Ende immer im Spurt entschieden werden. So war es auch bei diesen beiden Vorläufen. Leider fand Hannes in seinem Vorlauf nicht so richtig in den Lauf hinein, denn was er auch unternahm, um seine Platzierung (Letzter) zu verbessern, das Feld ließ es nicht zu. Daher zündete er nach starker Aufforderung von Außen auf den letzten 300 m den Turbo und lief nach vorne. Auf den letzten 150 m legte er noch einmal zu und beschleunigte dermaßen, dass er am Ende mit Rang vier und einer neuen Bestzeit von 4:02,26 min ins Ziel kam. Das war auch nötig, wie man beim anschließenden zweiten Vorlauf sah, denn die Teilnehmer dieses Vorlaufes wußten wie schnell sie laufen mußten, um den Endlauf zu erreichen. Es durften also nur acht Läufer schneller sein als unser Hannes. Bis 300 m waren neun Konkurrenten schneller und Hannes war raus. Im Ziel notierten der Achte und Neunte dieses Laufes mit 4:02,34 min und 4:02,53 min Zeiten, die langsamer als Hannes' Zeit waren. Das bedeutete ungläubiges Staunen, Kopfschütteln und riesige Freude - Hannes war im Endlauf der deutschen Jugendmeisterschaften. Und das als Elftschnellster.

Direkt nach ihm wurde Sabrina Bluhm auf das rote Kunststoffoval des Mönchengladbacher Grenzlandstadion geführt. Sie war im dritten von drei Vorläufen über 400 m der U20, aber auf der Außenbahn - Bahn sieben. Das kannte sie zwar schon von den NRW-Meisterschaften in Bottrop, aber dennoch ist die Außenbahn schon was Besonderes für die Athleten. Man läuft sein eigenes Tempo, blind und ohne Bezug zum übrigen Feld. Auch für Sabrina war es die ersten aktive Teilnahme an nationalen Meisterschaften, und so ging auch sie mit großem Spaß an die Aufgabe. Es war ein fast identisches Rennen, zu dem in Bottrop. Sie lief ganz außen und sie schlug ein hohes Tempo an, aber zu jeder Zeit kontrolliert. Auch auf abschließenden Zielgeraden, war sie immer noch in der Lage gegen zu halten und belegte in ihrem Lauf ebenfalls Rang vier. Das tolle dabei ist, dass sie mit ihrer Zeit in jedem der drei Vorläufe Vierte geworden wäre. Als die Zeit auf der Anzeige erschien, schlug sie die Hände vor ihr Gesicht und erneut schauten wir uns ungläubig und staunend, aber hochzufrieden und jubelnd an. Sabrina hatte soeben ihren Haus- und Vereinsrekord um über acht Zehntel Sekunden verbessert. mit 57,60 sec hatte sie eine Leistung erzielt, die auch sie selbst so nicht erwartet hatte. Der Wechsel von Schule zum Beruf und dem damit verbundenen Schichtdienst, waren nicht unbedingt die besten Paten für Leistungssteigerungen dieser Art und Güte in diesem Jahr. Aber, wie man sieht, versetzt der Wille auch heute noch gewisse Berge. Und einen Willen, denn hat die zierliche und schier unkaputtbare junge Myhlerin. Chapeau.

Jetzt war die Stimmung unter uns und den angereisten Fans (auch in diesem Jahr waren wieder eine ganze Menge angereiste Fans unseres Clubs vor Ort) schon sehr gut, aber um 20.15 Uhr startete ja noch Freddy Ruppert über 2.000 m Hindernis. Es war bislang eine für ihn genauso schwierige Saison, wie im vergangenen Jahr. Doch mit den Erkenntnissen der letzten Wochen, hat Freddy sich zumindest wieder schmerzfrei bewegen können. Da wir wußten, dass seine Ausdauer nicht so trainiert werden konnte, wie es notwendig gewesen wäre, war es nur die mentale Vorbereitung, die weiter voran gebracht werden mußte. Was er läuferich, vor allem im unteren Bereich kann, hatten ja die letzten Ergebnisse gezeigt. Also war das Ziel zuerst mitgehn, und dann schauen, was noch geht. Das Rennen selbst wurde dann auch durch die beiden Favoriten so gestaltet, wie wir es angenommen hatten. Freddy behauptete über 1000 m lang Platz drei, mußte dann aber dem Anfangstempo etwas Tribut zollen. Das sah dann so aus, dass zwei weitere Athleten an ihm vorbeizogen, und er sogar ein Lücke aufkommen ließ. Doch ebenso wie Hannes, packte Freddy auf den letzten 300 m dermaßen einen Spurt aus, der vielen Zuschauern im Stadion den notwendigen Respekt abverlangte. Auf der Zielgeraden war er dann wieder Dritter mit einem leichten Vorsprung, der aber auf den letzten 10 m verloren ging. In der Gesamtabrechnung belegte er zwar einen im ersten Moment traurigen vierten Platz, doch wenn man weiß, mit wieviel DL-Rückstand er in dieses Rennen ging, dass er 16 Sekunden schneller war, als bei den NRW-Meisterschaften vor vier Wochen, dann kann man seine Leistung schon richtig einschätzen. Seine erzielten 5:47,75 min waren nicht nur neuer Hausrekord für Freddy, sondern bedeuten auch einen neuen Vereins- und Kreisrekord. Er ist der erste Athlet unseres Kreises, der eine Zeit unter 5:50 min erzielen konnte. Auch dafür zollen wir ihm größten Respekt.

Leider konnte Inga Reul (Myhl/Ac) bei diesen Meisterschaften ihr Können nicht ausspielen und erreichte durch 62,83 sec nicht das Finale am Sonntag. Nach bestandener Aufnahmeprüfung bei der Deutschen Sporthochschule in Köln, einem bestandenem sehr guten Abitur, war Inga in diesem Jahr leider nicht so hürdensicher, wie in den vergangenen Jahre. Sie ist noch jung, und kann auch im kommenden Jahr noch bei den nationalen Jugendmeisterschaften teilnehmen, und dann diese Leistung wieder gerade rücken.

Am letzten Veranstaltungstag, sonntags, stand Hannes im Endlauf der diesjährigen nationalen Jugendmeisterschaften über 1.500 m, und das hatte er sich nicht nur redlich verdient. Nachdem er sich entsprechend aufgewärmt hatte, ging es über den Aufruf in den Callroom, und von dort aus ins Stadion. Nach dem der Starter das Rennen freigegeben hatte, war allen sofort klar, dass es erneut ein Bummelrennen werden würde. Das spielte unserem Hannes natürlich in die Karten, denn so konnte er dieses Renen so gestalten, wie es für ihn am  bessen war. Doch die Zwischenzeiten entsprachen nahezu seinem Vorlauf vom Tag zuvor, sodass es ab 1.000 m schon eine Tempoverschärfung gab, die aber bei 300 m vor dem Ende nochmals gesteigert wurde. Mit einem wiederum sensationellen Finish "sackkte" er auf den letzten 300 m so manchen Gegner ein. Im Ziel freute sich nicht nur er, sondern auch wir alle, denn mit 4:02,58 min lief er nicht wieder eine für ihn ausgesprochene tolle Zeit, sondern wurde auch noch mit dem achten Platz belohnt. Damit hat sich Hannes einen weiteren Traum erfüllt. Erste Deutsche, dann Endlauf und nun auch noch ein Urkundenplatz. Chapeau.

Verbunden mit diesen Ergebnissen, sollten die Wettkämpfe in den nächsten Wochen mit einem noch größeren Engagement und noch höherer Motivation angegangen werden. 

Euch allen gelten unsere Glückwünsche zu diesen gezeigten Leistungen, und wir verbinden damit auch die Bitte, weiterhin an den Zielen zu arbeiten. Wir tun unseres dazu, damit es dann am Ende passt.

 

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